Am heutigen Abend um 19:00 Uhr vor genau 25 Jahre nahm die Jugendfeuerwehr der damaligen Gemeinde Jüchen ihren Dienstbetrieb auf und ist mit der Gründung am 16.12.1994 die jüngste der acht Jugendfeuerwehren im Rhein-Kreis Neuss.

Eröffnet wurde die Gründungsversammlung durch den damaligen Leiter der Feuerwehr, Gemeindebrandmeister Bauschke, welcher unter den Anwesenden ebenfalls den Kreisbrandmeister Döhmen, Kreisjugendfeuerwehrwart Lukas, Gemeindedirektor Spelthahn, Bürgermeister Schmitz und den 1. Beigeordneten Strerath begrüßen konnte. Zu den Gründungsmitgliedern der 1. Stunde zählten neben 25 Jugendlichen (darunter 3 Mädchen) die ohne Werbung Interesse an der Feuerwehr zeigte, ebenfalls ein festes Betreuerteam, welches durch Michael Schroeder, als ersten Gemeindejugendfeuerwehrwart, geleitet wurde.

Als Schroeder vor 25 Jahren von Bauschke gefragt wurde, ob er in der Gemeinde Jüchen eine Jugendfeuerwehr aufbauen wollte, hat er spontan zugesagt. Gerade seine beiden Mitstreiter im Betreuerteam Andreas Spahn und Markus Wackerzapp, konnten in den Ortsteilen Gierath und Hochneukirch in den vorangegangenen Jahren bereits viele Anfragen zum Thema "Jugendfeuerwehr" feststellen. "Andreas und Markus waren auch die beiden Betreuer, an welche ich das Zepter der Jugendfeuerwehrleitung weitergegeben hab", berichtet Michael Schroeder im Gespräch. Wann diese Übergabe war kann chronolgisch nicht mehr ganz nachgehalten werden, es muss allerdings ca. 2-3 Jahren nach der Gründung der Jugendfeuerwehr gewesen sein.

In den ersten Jahren nach der Gründung hieß es vor allem das notwendige Material zu beschaffen, geübt wurde damals vor allem im Blaumann. Auch galt es die Ausbildung voranzutreiben und dieses bei Leistungsbewertungen und auch Kreisjugendfeuerwehrrallyes unter Beweis zu stellen. Das die Ausbildung Früchte trug, zeigten die Jugendlichen sowohl bei den Leistungsbewertungen als auch bei den Rallyes. In Folge konnte bei den Kreisjugendeuerwehrrallyes 1997 und 1998 Plätze auf dem Treppchen gesichert und der 2. und 1. Platz erreicht werden. Nicht nur der 1. Platz der 98er Rallye war ein Highlight, sondern auch das diese erstmals im Gemeindegebiet durchgeführt wurde.

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Aufnahmen aus den Anfangsjahren der Jugendfeuerwehr - geübt wurde im Blaumann, erst später folgte die blau-orangene Uniform  

Beim ersten runden Jubiläum 1999 stand ein weiterer Wechsel in der Leitung der Jugendfeuerwehr an. Während Markus Wackerzapp weiterhin als stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart tätig war, übernahm Helge Fockenrath die Position des Gemeindejugendfeuerwehrwartes bis einschließlich 2004. Das die Ausbildung der Nachwuchsflorianer perfekt ist zeigte sich auch während dieser Jahre. Die Ausrüstung, die am Anfang wie gesagt nur aus einem "Blaumann", Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen bestand, konnte allerdings durch die Beschaffung der typischen blau-orangen Jugendfeuerwehr-Bekleidung ergänzt werden, sodass die Jugendlichen nunmehr auch optisch als Jugendfeuerwehrangehörige zu erkennen waren. Auch fahrzeugtechnisch konnte sich die Jugendfeuerwehr in den Jahren über ein eigenes Fahrzeug freuen.

Durch die Beschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeug beim Löschzug Jüchen wurde das bisherige Löschgruppenfahrzeug zur Löschgruppe Kelzenberg versetzt und die Jugendfeuerwehr übernahm für einige Jahre das dort stationierte und noch gut in Schuss befindliche Löschgruppenfahrzeug 8 ("LF8"), welches für seine Zeit noch typisch mit einer Frontpumpe und ohne Wassertank ausgestattet war. Anfang der 2000er wurde das Löschgruppenfahrzeug in die Feuerwehrrente geschickt und die Jugendfeuerwehr erhielt zum Personaltransport bei Ausflügen und Übungsdiensten ein 9 sitziges Werbefahrzeug. Später investierte die Jugendfeuerwehr in die Beschaffung eines gebrauchten Löschgruppenfahrzeug 8, welches selbständig den Erfordernissen nach angepasst und umgebaut wurde.

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 1997 erhielt der Nachwuchs das alte "LF8" ...  ...kurze Zeit später folgte ein 9sitziges Werbefahrzeug...  ... und in Folge die Ersetzung des LF8.

Das nächste Jubiläum 2004 war nicht nur Zeitpunkt einer Jubiläumsfeier, sondern im Jahr 2004 standen weitere Wechsel in der Jugendfeuerwehr-Leitung an: Der bereits in den 90er Jahren in der Position des Gemeindejugendfeuerwehrwartes tätige Andreas Spahn wechselte seinen Wohnort wieder in das Gemeindegebiet und führte gemeinsam mit Thomas Uppenkamp als stellvertretender Gemeindejugendfeuerwart, später Sebastian Seidel, die Geschäfte der Jugendfeuerwehr weiter fort. Der Einladung zur erwähnten Jubiläumsfeier folgten nicht nur die Mitglieder der Einheiten der damaligen Gemeindefeuerwehr, sondern auch Abordnungen der anderen Jugendfeuerwehren aus dem Rhein-Kreis Neuss.

Beginn der Feierlichkeiten zum 10jährigen Jubiläum war ein Festumzug durch Jüchen, der schließlich wieder am Gerätehaus endete. Am Nachmittag starteten auch Feierlichkeiten, wo auch die Öffentlichkeit begrüßt werden konnte. Die Jugendfeuerwehr Jüchen lockte zu diesem öffentlichen Fest mit Showübungen und verschiedenen Aufklärungsarbeiten, z.B. Demonstration zur Gefährlichkeiten von Fettexplosionen.

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2004 - Viel los! Sowohl beim Festumzug durch Jüchen, als auch bei der späteren Jubiläumsfeier in und an der Feuerwache  

Während in den Jahren ab 1998 es nicht mehr geschafft werden konnte ein Treppchenplatz bei der nunmehr alle zwei Jahre stattfindenden Kreisjugendfeuerwehrrallye zu erlangen, waren die Jugendlichen in zwei Altersklasse bei dem durch den Gemeindejugendring ausgeführten "Gemeindejugendring Fußballturnier" erfolgreich. Im Jahr 2004 konnten die Plätze 1 und 3 erreicht werden und im Folgejahr die Plätze 2 und 3.

In den 2000er Jahre wurde die vorhandene Schutzausrüstung weiter ergänzt: Die bislang blau-orangene Blouson Jacke, die gerade im Winter keinen wirksamen Kälte- und Nässeschutz bot, wurde durch einen entsprechenden Alwetter-Anorak ersetzt, der im Winter mit einem zusätzlichen Winterfutter ergänzt werden kann. Die Mitgliedszahlen seit der Gründung blieben außerdem trotz Übertritte und Austritte immer auf einem gleichbleibenden Stand, was dem Zufluss von stetig weiteren Neumitgliedern zu verdanken war. Neben den gewöhnlichen Übungsdiensten fanden damals schon diverse Ausflüge im Jahresverlauf statt und auch die Teilnahme an einem internationalen Jugendaustausch gemeinsam mit anderen Jugendfeuerwehren aus dem Rhein-Kreis Neuss nach Polen, mit einer polnischen Jugendfeuerwehr, wurde absolviert.

Highlight im Jahr 2007 war sicherlich, dass durch freiwerden der damaligen Hausmeisterwohnung im Gerätehaus Jüchen dort durch die Gemeinde Jüchen der Jugendfeuerwehr zwei Räume, eines als Büro und eines als Aufenthaltsraum für die Jugendlichen, zur Verfügung gestellt werden konnten. Im Rahmen eines Projekts der damaligen unter Obhut vom Leiter der Feuerwehr a.D. Hubert Bierewirtz stehenden RWE Auszubildenden wurde der Aufenthaltsraum geschaffen und für die Jugendarbeit vorbereitet.

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deutsch-polnischer Jugendaustausch in Polen 2007 - Umbauarbeiten in der freigewordenen Mietswohnung der Feuerwache zur Schaffung eines JF-Raums

2007 ging das Zepter der Jugendfeuerwehr-Leitung an Marcel Odermatt als Gemeindejugendfeuerwehrwart und Sascha Mostert als Stellvertreter über. Beiden begegnete mit der Amtsübernahme ein Mitgliedsaufschwung durch eine Vielzahl an Neumitglieder, sodass sich damals dazu entschieden wurde die Mitglieder für eine leistungs- und altersgerechte Ausbildung in zwei Altersgruppen aufzuteilen. Zusätzlich zu den beiden Altersgruppen wurden auch Dienste speziell auf die Vorbereitung von Leistungsspangenabnahme fokussiert. Hier konnten bei entsprechenden Wettbewerben Erfolge gefeiert werden. Auch fiel im Jahr 2007 der Startschuss für die noch heute einmal jährlich stattfindenden Berufsfeuerwehrtage. In den letzten 2000er Jahren wurden auch die beiden eigenen Fahrzeuge (Werbefahrzeug und Löschgruppenfahrzeug 8) wieder abgegeben.

Wegen eines Wohnortwechsels außerhalb des Gemeindegebiets übergab der bisherige Gemeindejugendfeuerwehrwart seinen Posten vorübergehend an Rüdiger Kaumanns, der gemeinsam mit dem weiterhin tätigen stellvertretenden Gemeindejugendfeuerwehrwart Sascha Mostert die Jugendarbeit fortführte, bis eine entsprechende Nachfolgerregelung getroffen wurde, welche sich erstmals aus einem Trio an der Spitze der Jugendfeuerwehr zusammensetze.

Ende 2011 übernahm Julian Jungheim das Amt des Gemeindegejugendfeuerwehrwartes. Die Stellvertreterpositionen übernahmen die beiden langjährigen Betreuer Gudio Ellinger und Dieter Kühner. "Gemeinsam mit der Wehrleitung wurde sich damals für eine dreier Konstellation in der Jugendfeuerwehr Leitung entschieden", erläutert der heute noch als Stadtjugendfeuerwehrwart tätige Julian Jungheim. "Dies hatte mehrere Gründe, wozu die Größe der Jugendfeuerwehr -die inzwischen 40 Mitglieder zählte- und diverse anstehende Aufgaben zählten." Direkt nach der Amtseinführung begannen auch die Arbeiten für Planungen eines Mehrtagesausfluges im Jahr 2012, an welchem insgesamt 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und des Betreuerteams teilnahmen.

Nicht nur die außer-feuerwehrtechnischen Veranstaltungen standen im Fokus. Auch wurde die Arbeit der vorangegangenen Jugendfeuerwehr-Leitungen und Betreuerteams aufgegriffen und temporär spezielle Leistungsspangen-Vorbereitungsdienste eingeführt. Auch konnten die Jugendlichen bei 3 Kreisjugendfeuerwehrrallyes in Folge eine aufsteigende Gewinnserie verzeichnen und belegten 2013 Platz 3, 2015 Platz 2 im eigenen Gemeindegebiet und 2017 den 1. Platz, rund 19 Jahre nachdem damals erstmals eine Jugendfeuerwehrgruppe aus Jüchen jubeln durfte.

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 der Mehrtagesausflug führte u.a. auf einen Kutter


nach den Vorbereitungen zur "LSP" konnten auch
Erfolge gefeiert werden

2017 gewann eine Jüchener Gruppe die
Kreisjugendfeuerwehrrallye und holte den 
Wanderpokal

Durch das Ausscheiden der beiden stellvertretenden Gemeindejugendfeuerwehrwarte 2014 wurde Timo Landers als neuer Stellvertreter gefunden und anstelle des Einsatzes eines weiteren stellvertretenden Gemeindejugendfeuerwehrwartes die Riege der Jugendfeuerwehrwarte weiter ausgebaut, sodass die Jugendlichen ab dann stets einen festen Ansprechpartner in jeder Gruppe hatten.

Ab dem Jahr 2018 ging es mit großen Schritten auf das Jubiläumsjahr 2019 (25jähriges Jubiläum) zu und mit 22 Neuaufnahmen wurde die Mitgliederanzahl innerhalb eines Dienstjahres verdoppelt. Für beides mussten Planungen gestartet werden, denn für das Jubiläumsjahr war mit der Leistungsspangenabnahme großes geplant und eine alters- und leistungsgerechnete Ausbildung für mehr als 40 Mitglieder, aufgeteilt in zwei Gruppen, war qualitativ nicht mehr so gut möglich. 

Eingeläutet wurde das Jubiläumsjahr mit einer Namensänderung, denn aufgrund des Stadtwerdungsprozess Jüchens wurde aus der "Jugendfeuerwehr der Gemeinde Jüchen" die "Jugendfeuerwehr der Stadt Jüchen". Zum 2. Quartal 2019 nahm nach Planungen und gemeinsamen Gesprächen mit der Wehrleitung, die 3. Gruppe ihren Dienstbetrieb auf und zu der zum Jubiläumsjahr geplanten Leistungsspangenabnahme durften am 29.06.2019 21 Gruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen mit mehr als 400 Jugendlichen und Betreuern begrüßt werden.

Heute, am Jubiläumstag und kurz vor Ende des Jahres 2019, kann auf eine enorme Geschichte und viele Aktionen in 25 Jahren "Jugendfeuerwehr Jüchen" zurückgeblickt werden. Schätzungsweise mehr als 200 Jugendliche waren in diesem Zeitraum Mitglied, wovon eine Vielzahl in die Einsatzabteilung übergetreten ist. In diesem Jubiläumsjahr zählen zur Jugendfeuerwehr: 38 Jungen, 7 Mädchen und 17 Betreuer/innen.

 

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Gruppenaufnahme der Jugendfeuerwehr im Jahr 2018